Am Mittwoch vor dem Nikolaustag trafen sich an die 30 Golfherren, um den Saisonabschluss zu feiern. Da sich das Wetter in Anbetracht der der Jahreszeit als durchaus golfwürdig erwies, spielten 24 Golfer zunächst ein 3 Schläger-Turnier und zeigten dabei beachtliche Leistungen. Turniersieger wurde Joachim Brügge mit stolzen 20 Stableford Nettopunkten vor Wilhelm Bayer mit 18 Punkten.
Danach wurde es richtig spannend, denn Men`s Captain Heinz Dewert verkündete Sieger und Platzierte in der Jahreswertung. Dabei werden nur die Punkte der 10 besten, vorgabewirksamen Turniere addiert. Auf den ersten 3 Plätzen der Nettowertung ging es supereng zu! Lediglich 5 Punkte trennten Hermann Goecke auf dem 3. Platz (346 Punkte) von Heinz Dewert auf dem 2. Platz (351 Punkte). Der lag wiederum nur 2 Punkte hinter Dr. Gregor Kampmann, der mit 353 Punkten die Netto-Jahreswertung gewann und strahlend sein Weinpräsent in Empfang nahm.
In der Bruttowertung gab es den erwarteten Favoritensieg durch Hartmut Scherf vor Detlef Gellrich und Heinz Dewert.
Der nicht ganz so beliebte „Pudelpreis“, die berühmte rote Laterne, ging an Reinhard Kirbis, der sich leider an diesem Abend – ebenso wie Dr. Fritz Sauvlet – aus privaten Gründen vom GCTL verabschieden musste, was alle Anwesenden mit großem Bedauern zur Kenntnis nahmen.
Nachdem noch einige Regularien diskutiert worden waren, gingen die Golfer zum gemütlichen Part über. Bevor das Buffet in Angriff genommen werden konnte, trug Gustav Echelmeyer noch die Ballade von den Leiden eines Golfers vor, dem der Schwung abhanden gekommen ist. Das tiefe Mitgefühl aller Anwesenden war ihm sicher, zumal sich fast jeder auch selbst an der einen oder anderen Stelle wiedererkannte.
Jetzt warteten alle darauf, was sich der Golfpoet Martin Zeits denn diesmal ausgedacht hatte, und das Warten hatte sich gelohnt! In diesem Jahr begleitete sich Martin sogar selbst auf der Gitarre. In Anlehnung an den bekannten Song von Mike Krüger, „Mein Gott, Walter“ besang Martin Zeits die Mühseligkeiten der nicht mehr ganz so jugendlichen Golfer: „Mein Gott, Alter“! Der Jubel und die große Heiterkeit, die er mit seinem Vortrag erzeugte, sollten den Künstler animieren, auch in den nächsten Jahren die Jahresabschlussfeier mit seinem Beitrag zu bereichern.
Inzwischen hatte unser Gastronom Lars Meinecke das Buffet mit winterlichen Köstlichkeiten wie Gans, Roulade, Rotkohl Maronen und Klössen eröffnet und alle griffen mit großem Appetit zu. Auch das eine oder andere Glas Rotwein wurde dankend und mit großem Genuss verköstigt. Nach dem Essen saßen die Golfer noch lange zusammen und schwelgten in Erinnerungen an die vergangene Saison, in der wegen der langen Trockenheit die Drives länger rollten als flogen (was dem einen oder anderen Shorthitter zu phänomenalen Handicap-Verbesserungen verhalf), in der die Bahn 4 den meisten so vorkam, als versuche man, den Golfball auf einem Berggrat zum Halten zu bringen und in der die Greenkeeper nur die Grüns mähen mussten, weil woanders gefühlt kein Gras mehr wachsen wollte. Es war, wie in jedem Jahr, eine wundervolle Feier!
Gustav Echelmeyer
Die traurige Ballade vom trostlosen Golfer
oder
Trink, trink Golferlein trink!
1
Da lag er unter einem Baume,
schien weggetreten wie im schlimmsten Traume.
„Was quält denn dich,“
so fragte ich,
„an einem Sommertag wie diesem?
Was kann dir so die Lust vermiesen?
2
Spür’ doch wie friedvoll dieser Ort!
Erfreu’ dich an der warmen Brise!
Die traute Gattin ist weit fort!
Selten sind Glücksmomente so wie diese!
3
Hör doch der Vögel Lobgesang!
Sieh die wilden Blumen sich verschwenden!
Sag an mein Freund, was macht dich bang?
Wie kann ich deinen Untergang noch wenden?“
4
„Nichts zerreißt meinen Trauerflor,
selbst nicht der Gattin weite Ferne,
es ist mein Schwung, den ich verlor,
den hätt’ ich wieder – gerne!
5
Mein Ball, der liegt mal rechts im Wald,
mal links in einem Weiher!
Das Fairway sieht er so nicht bald!
Das geht mir auf die Eier !
6
Kaum fliegt mein Ball, ich armer Tropf,
zum Himmel reiß ich meinen Kopf !
Selten treff’ ich so das Grün.
trotz redlich heftigem Bemüh’n!
7
Und auf dem Grün dann irgendwann
versuche ich zu putten!
Zu kurz, zu rechts, zu links, zu lang!
Hab ich im Zaun noch alle Latten?“
8
Ich sah ihm lange ins Gesicht.
„Ich kenne deinen Kummer,
nur helfen kann ich leider nicht,
komm selbst nicht aus der Nummer!
Kämpf’ nun schon an die 30 Jahr’ gegen Socket, Slice und hooken,
zwecklos war in all der Zeit mein heftiges Versuchen.“
9
Mag auch noch Jahr um Jahr vergehen,
wir sehen das Ende kommen!
Der Golfer Jammer bleibt bestehen,
er wird uns nie genommen!
10
Doch tröste dich, du armer Wicht!
Spiel’ einfach tapfer weiter!
Gelingt’s dir auf der Golfbahn nicht,
betrink’ dich, bis du heiter!
PROST !